Winterschulung 2016
Bei der heutigen Winterschulung ging es um das Thema Photovoltaik – Gefahren im Brandfall. Referent war HAW Lorenz Schmidtberger. 22 Feuerwehrleute nahmen an diesem hoch interessanten Vortrag teil. Die Freiwillige Feuerwehr Riedersdorf bedankt sich nochmals sehr herzlich bei Herrn Lorenz Schmidtberger für diesen tollen Fachvortrag!
Grob zusammengefasst sind hier folgende Gefahren besonders zu beachten und der Einsatzleitung sofort zu melden:
- Lose und herabfallende Teile der Anlage.
- Das Tragegerüst der Module besteht zumeist aus Aluminium, das sich schon bei relativ niedrigen Temperaturen verformt und somit die Tragfähigkeit nicht mehr gewehrleistet ist.
- Lichtbögen an Modulen und Kabeln.
- Die Lichtbögen in Gleichstromkreisen – (vor dem Wechselrichter – DC Bereich) - sind extrem stabil und weisen sehr hohe Temperaturen auf!
- Herabhängende und bereits blanke Leitungen.
- Die Leitungen führen bereits bei Tageslicht hohe Spannungen (bis zu 1000V) und sind auch nach dem Abschalten der Netzspannung noch aktiv!
- Bei Bränden in Verbindung mit PV Anlagen ist immer auch auf die Entstehung von toxischen Gasen zu achten.
- Bedingt durch den Kunststoffanteil der Module und der Verkabelung. Vorgehen nur mit schwerem Atemschutz!
- Für das Löschen von PV Anlagen gelten generell die Bestimmungen vom Löschen elektrischer Anlagen bis 1000V.
- Bei Verwendung eines Strahlrohres mit Sprühstrahl oder der Verwendung eines Pulverlöschers ist ein Abstand von mindestens 1 Meter einzuhalten, bei Verwendung eines Strahlrohres mit Vollstrahl ist ein Abstand von mindestens 5 Metern einzuhalten!
- Bei Sturmschäden oder Schneedruck ist immer davon auszugehen, dass die PV Module noch die volle Ausgangsspannung liefern können.
- In solchen Situationen ist der Faktor Zeit meistens nicht von Bedeutung und immer eine Elektrofachkraft hinzuzuziehen.
Im Zweifelsfall gilt es immer eine Elektrofachkraft anzufordern, die dann eine ordnungsgemäße Abschaltung der Anlage beziehungsweise Trennung der Module durchführt!
Bericht und Fotos: OAW, Wolfgang Etzelsdorfer (Copyright 2016)